Lacrosse Sport Überblick

Was ist Lacrosse?

Jeder Lacrosse Spieler kennt diese Frage nur zu gut. Ist man mit dem Stick unterwegs ins Training wird man immer wieder gefragt, ob man Schmetterling fangen geht oder fischen. Das sind lustige Ideen, aber natürlich weit von der Wahrheit entfernt. Wikipedia sagt folgendes dazu.

Lacrosse ist der älteste Sport Nordamerikas. Man datiert ihn bis zum 15. Jahrhundert zurück. Allerdings war er bis zum 17. Jahrhundert, als ein Jesuiten-Missionar namens Jean de Brebeuf einer Gruppe Indianern des Huronenstammes dabei zusah, nahezu völlig unbekannt. In einem Bericht an seine Vorgesetzten schrieb er nicht sonderlich viel über den Sport selbst, sondern über den recht eigentümlich geformten Schläger, den die Indianer benutzt haben. Jean de Brebeuf verglich in diesem Schreiben den Schläger mit dem „Crosier“, der bei religiösen Zeremonien von einem Bischof getragen wird. So entstand der Name „La Crosse“ und später, zur Vereinfachung, „Lacrosse“.

Das indianische Lacrosse war ein Massensport und oft waren die Teams zwischen 100 und 1000 Mann stark. Die Tore standen zwischen 250 Meter und mehreren Kilometern auseinander. Normalerweise galt ein großer Fels oder ein Baum als Tor und ein erfolgreicher Schuss auf den Felsen oder den Baum galt als Punkt.  Auch heute ist es noch Ziel, den Ball über das Feld zu passen und ins gegnerische Tor zu schiessen.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Lacrosse dann zu einem „ernstzunehmenden“ Sport. Lacrosse verbreitete sich im Laufe der Zeit auch jenseits der Grenzen der Vereinigten Staaten. In Australien und England wurden die ersten Mannschaften gegründet und in Kanada wurde Lacrosse schnell zum Nationalsport. 1904 und 1908 war Lacrosse Olympische Disziplin, in den Jahren 1928 und 1948 wurde es im olympischen Vorführwettbewerb präsentiert. Betrachten wir Lacrosse nun am Anfang des 21. Jahrhunderts, so ist es zu einer der härtesten und schnellsten Teamsportarten auf dem Planeten geworden.

Lacrosse in der Schweiz

2006 entstand der schweizerische Lacrosse Verband (SwissLaxV), der offizielle Verband für Lacrosse in der Schweiz. Der Verband wird von Vertretern aller Vereine in der Schweiz geführt. Der SwissLaxV verfolgt das Ziel, die Entwicklung des Lacrosse-Sports in der Schweiz zu unterstützen und zu fördern.

Aktuell kämpfen in der Herren-Liga 12 Vereine um den Schweizermeistertitel. Die Herren gründeten 2008 die erste Nationalmannschaft und nahmen noch im selben Jahr an der Europameisterschaft in Lahti, Finnland, teil. 2010 belegten die Spieler der Herren-Nationalmannschaft an der FIL World Lacrosse Championship in Manchester den 23. Platz. An der Europameisterschaft 2012 in Amsterdam wurde das Team der Herren 12. An der WM 2014 in Colorado konnte das Team auf internationaler Bühne eine deutliche Steigerung im Vergleich zur WM 2010 hinlegen und beendete das Turnier auf dem 15. Rang. Zürich Lions Lacrosse konnte in den letzten sechs Jahren den Titel verteidigen. Zürich Lacrosse konnte im Jahr 2014 auch international durchstarten und hat den sensationellen zweiten Platz an der europäischen Championsleague erreicht.

Die ersten Damenteams wurden in der Schweiz im Jahre 2007 gegründet. Die Mannschaften Zürich und Wettingen wuchsen zu immer grösseren Teams heran. Dank wöchentlichem Training und dem Ehrgeiz jeder einzelnen Spielerin gelang es, den beiden Teams in kürzester Zeit ihre Mitglieder zu verdreifachen. Heute zählen beide Vereine um die 30 Spielerinnen. Im Jahr 2009 bildeten sich in Herzogenbuchsee und Basel zwei weitere Frauenteams. Ein Jahr später, im Herbst 2010, gründeten die Churer Damen eine weitere Mannschaft. Auch die Städte St. Gallen und Bern trainieren nun mit je einer Damenmannschaft. So gab es innerhalb kürzester Zeit fünf Schweizer Mannschaften im Damenlacrosse. Die ersten Meisterschaftsspiele wurden im Winter 2009/10 in der Turnhalle ausgetragen. Ein Jahr später konnten sich die Spielerinnen der Schweizer Teams in der ersten Rasensaison messen. Mittlerweile setzt sich die Schweizer Damenliga aus 6 Teams zusammen, wovon zwei Teams aus Spielgemeinschaften bestehen. Zum einen das Wolfpack bestehend aus Chur und St. Gallen und die BSW Rebels bestehend aus Basel, Solothurn, Wettingen 2 und Fribourg. Mit der Teilnahme an ausländischen Turnieren in München, Passau, Stuttgart, Amsterdam, Den Haag, Wien, etc. können die Spielerinnen viele Erfahrungen sammeln und verbessern ihre Fertigkeiten. 

Die Schweiz ist stolz sowohl eine Damen Lacrosse Nationalmannschaft sowie auch eine Herren Lacrosse Nationalmannschaft zu haben. Die Damen-Nati reiste im August 2015 an die EM in Nymburk und belegte den 12 Platz (www.ec15lax.com). 2017 nahm die Damen Nationalmannschaft das erste Mal an einer WM teil. Sie belegte am Women's Lacrosse World Cup in Guildford, Surry, GB 19 Platz von insgesamt 25. Im Sommer 2019 reisten die Damen an die nächste EM in Netanya, Israel und konnten auf dem 12 Platz von 16 abschliessen und qualifizierte sich damit für die WM 2021 in Maryland, USA.

Damen Lacrosse - Kurzer Überblick

Lacrosse wird im Sommer auf einem Rasenplatz (ca. 100m x 60m, ähnlich wie im Fussball) und im Winter, in der sogenannten Boxlacrosse-Saison, in einer dreifach Turnhalle gespielt. Eine Mannschaft besteht bei Rasenspielen aus 12 Feldspielerinnen (4 Stürmer, 3 Mittelfeldspieler, 4 Verteidiger und 1 Goalie). Da in der Turnhalle das Spielfeld kleiner ist, wird nur mit 5 Feldspielerinnen gespielt. Während des Spiels gibt es „fliegende Wechsel“, das heisst, nach 5-10 Minuten wechseln die Spielerinnen ihre Position mit einer Mitspielerin auf der Bank aus. Jede Feldspielerin spielt mit einem sogenannten Stick, dem Lacrosse-Schläger. Der Stick besteht aus einem Plastikkopf und einem Aluminium-Schaft. Das Netz des Schlägers ist bei den Damen sehr straff gespannt. Der Schlägerkopf des Goalie-Sticks ist etwas grösser als jener der übrigen Feldspielerinnen. Das Tragen eines Zahnschutzes aus Plastik ist obligatorisch. Stollenschuhe, Schutzbrille und leicht gepolsterte Handschuhe gehören optional zur Ausrüstung dazu.

Im Frauen Lacrosse kommt es im Gegensatz zum Männerspiel aber kaum zu Körperkontakt und es wird mehr Wert auf Schnelligkeit, Spielintelligenz und Taktik gelegt. 

Das Spiel wird in der Mitte mit einem Anspiel, dem sogenannten Draw, gestartet. Während des Spiels darf der Hartgummiball beliebig lang getragen werden. Um den Ball im Pocket (Schlägernetz) zu behalten, „cradelt“ man mit dem Schläger. Das heisst, der Stick wird von der einen Seite des Körpers zur anderen Seite geschwungen, sodass der Ball nicht runter fällt. Es gibt keine Vorschrift, wann ein Ball gepasst werden soll. Ziel des Spieles ist es, ins gegnerische Tor zu schiessen und mehr Tore als die gegnerische Mannschaft zu erzielen. Das Tor ist 1,83 m x 1,83 m groß und befindet sich im Gegensatz zu den meisten anderen Ballspielen nicht am jeweiligen Spielfeldende, sondern 14m davor. Durch diese Torverschiebung, wie man Sie vom Hockey kennt, werden mehr Taktikmöglichkeiten ermöglicht. Wenn ein Tor erzielt wird, gibt es wieder einen Draw in der Mitte des Spielfeldes. Die Spielzeit beträgt 2 x 30 Minuten mit 10 Minuten Pause vor dem Seitenwechsel.

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Wir sind ein offizieller Bestandteil vom Unisport St. Gallen. Nebst Studentinnen und Studenten nehmen wir gerne auch externe Spieler/-innen auf.

Herzlichen Dank an den UniSport St. Gallen für die Bereitstellung der Infrastruktur und die Unterstützung dieses Randsportes. Im Winter dürfen wir die Sporthallen der Uni benützen und im Sommer können wir unser Training auf dem Kunstrasen der Uni abhalten. Für weitere Informationen zum UniSport St. Gallen klickt hier